4.4. Ende Oktober bis Ende Dezember

Plötzlich ist der Sommer zu Ende

Die Freiheiten die der Sommer bietet, sind leichte – bis keine – Kleidung und der fast dauerhafte Aufenthalt an der frischen Luft. Kinder können nach belieben einer sinnlichen Tätigkeit nach gehen oder wild toben. Wen stört das schon im Garten? Mit dem Herbst kommen Winde und ungemütliche Wetterlagen. Wie bereits in der Tagespflege in Dresden-Johannstadt – im Hochhaus mit den Krähen – ziehen wir uns auch im Strehlener Reihenhaus zunehmend in die warmen Räumlichkeiten zurück.

Der Alltag gewinnt ein anderes Gesicht. Die motorischen Bedürfnisse der kleinen Kinder sind immer stark. In Zimmern ist das Toben und Poltern zumindest für Erwachsenenohren eher unangenehm. Es geht auch viel kaputt und vor allem steigt die Verletzungsgefahr deutlich. Auf glattem Parkett, Laminat, Lenolium oder anderen Bodenbelägen gleiten die noch ungeschickten Neuläufer gerne aus und landen unsanft. Man ist fast froh, dass der Türpfosten nicht getroffen wird. Auf Sofas hüpft es sich grandios, allerdings ohne Sturzschutz und deswegen gilt auch hier höchste Alarmstumfe. Lautes Kreischen stört nicht nur die Nachbarn, die Phonstärken sind auch für Tagespflegepersonen eine derbe Herausforderung.

Was tun?

Die tägliche Prozedur des An- und Auskleidens gewinnt an Herausforderung und Qualität. Jetzt beweist sich die Übung über den Sommer. Je mehr kleine Gäste patent sind, desto leichter und schneller erledigt sich die lästige Prozedur.

Die Aktivitäten im Freien sind auch weniger entspannt. Im Bollerwagen der Kälte und Nässe trotzen, nach dem ersten Frost zu stürzen, bedeutet, sich messerscharfem Rollspitt auszusetzen. Auch geschnittenes Gras ist für winzige Beinchen jetzt hoch und nass. Der Spaß im Freien gewinnt grundsätzlich andere Qualität. Wohl dem, der einen Garten sein eigenen nennt! Aufwendiger ist die Exkursion in den nächsten Park.

Der Herbst hat eigenen Rhythmus, anderes Tempo und viele spannende Themen. Nehmen wir die Herausforderung an.

Wenn es draußen ungemütlich wurde, zündete der erste  Mensch vor 1,5 Millionen Jahren ein Feuer an. Bis heute haben lodernde Fammen eine ganz eigene Faszination. Selbst die Kerze züngelt verführerisch, verspricht Wärme und … „macht Aua!“. Das wissen die kleinen Entdecker sehr schnell. Womit der Reiz des Feuers grade mal geschürt wird. Nutzen wir die Faszination und die zunehmende Dunkelheit für elementare Genüsse.

Kerzenschein und Fakelpracht – je nach Lage und Wunsch machen selbst die Kleinsten sentimental. Wer jetzt noch mit dem Stock sein Brot im Lagerfeuer darren darf, ist auch ohne Mamutrutsche und Totaltoben völlig ausgeglichen. Die Faszination des Feuers gleicht dem des Wasser vor allem durch eine Vollkommenheit. Kinderaugen strahlen. Sie erleben eine archaische Gefühlswelt. Musikalisch wird diese Zeit optimal begleitet: Händel , Schumann oder Schubert haben sich in der dunklen Jahreszeit ausgetobt. Man braucht kaum eine CD einlegen. Die klassischen Sender sind voll der Hochergüsse junger Interpretisten. Hier erleben Zuörer auch die Reflektion des Brauchtums. Warum sind denn die Stiefel mit Gaben voll?

Und wer ist der Weihnachtsmann?, dem Hoffmann von Fallersleben sogar eine Hymne schenke:  Morgen kommt der Weihnachtsmann.

 

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Das katalanische Weihnachtslied „El Noi de la Mare“ („Der Mutter Kind“), auf einer Konzertgitarre vorgetragen.

Nicht christlisch gesonnen und mit einer Hochacht der Bräuche, entsteht ein Spaghat, der über das Mittelalter eine Befriedigung kennt.

Mittelalter-Weihnachtsmärkte sind im Kommen. Flair und musische Begleitung wissen über die dunkle Jahreszeit eine Freude zu bereiten die inzwischen kommerziellen Ausmaß genießt.

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